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Verschiedenes

The NEST Collective

The NEST Collective
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Ein multidisziplinäres Künstler:innen Kollektiv aus Nairobi

Wir hatten sehr viel Glück, haben einige coole Preise gewonnen, sind um die Welt gereist und haben die bezauberndsten Leute getroffen und mit ihnen zusammengearbeitet.

Heute wollen wir euch das NEST Kollektiv vorstellen, eine multidisziplinäre Gruppe, die sich 2012 in Nairobi zusammengetan hat und seitdem wirklich interessante Arbeiten in den Bereichen Film, Musik, Mode, bildende Kunst und Literatur produziert.

Die NEST Leute haben auch den ersten kreativen Geschäftsfonds auf dem afrikanischen Kontinent, HEVA-AFRICA, gegründet, der kreativen UnternehmerInnen aus Ostafrika finanziell das Leben erleichtern soll.

Für seine Arbeit hat das Kollektiv zahlreiche Preise abgeräumt, zum Beispiel für den queeren Anthologiefilm „Stories of our Lives“, der in über 80 Ländern gezeigt wurde.

Auf ihrer Website thisisthenest.com sagen die Mitglieder selber über ihre Arbeiten, dass sie als Interventionen gedacht sind, die das Publikum über mehrere Einstiegs- und Reflexionspunkte ansprechen und so eine nuancierte Betrachtung, Diskussion und Debatte der aufgeworfenen Fragen ermöglichen und gleichzeitig den ästhetischen und künstlerischen Wert fördern“ sollen. Dabei beziehen sie sich „am stärksten auf die städtischen und zeitgenössischen Erfahrungen Afrikas und machen dies zu unserem wichtigsten Bezugspunkt für die Erforschung unserer Geschichte und für Überlegungen über mögliche Zukünfte. Während unsere Arbeit oft auf globale Themen reagiert und sich der damit verbundenen Zusammenhänge bewusst ist, wenden wir uns in erster Linie an junge kenianische Männer und Frauen und sind begeistert, wenn die Arbeit ein anderes Publikum ebenfalls anspricht.“

Worüber wir sehr gelacht haben, ist ein kurzes Video, das den Hype um Afrofuturismus und dessen Beliebtheit auf dem amerikanischen Kunstmarkt aufs Korn nimmt. Es ist Teil der Kurzfilmserie „We need Prayers“, die der Stadt Nairobi gewidmet ist und die Dysfunktionalität, mit der viele ihrer BürgerInnen tagtäglich konfrontiert sind, zum Beispiel bei Valentinsdates in teuren Restaurants, im Umgang mit Investmentgesellschaften oder am Krankenbett eines Verwandten mit der zänkischen Familie.

Auch sehr, sehr sehenswert ist Tuko Macho, eine vom Kollektiv geschaffene interaktive Krimiserie, die auf youtube frei verfügbar ist und als eine der besten afrikanischen Fernsehserien gilt. Hier ist mal die erste Episode:

Das Foto im Header ist aus der Reihe „When we are/ when we are not“, in der das Kollektiv das „Schwarze Schweigen und die Stille“ erforscht.

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Mode & Design

Sophie: a story of discovery

Sophie: a story of discovery
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Ein Modekurzfilm mit Ajak Deng

Heute wollen wir euch nur ganz kurz diesen eben kurzen Modefilm von David Todd McCarty und Claudio Kuhn vorstellen, mit der berühmten und wunderbaren Ajak Deng in der Hauptrolle.

https://www.instagram.com/ajakdengcom/

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Mode & Design

This Hair of mine

This Hair of mine
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Serie: Über die Schönheit von Afrohaar

Man kommuniziert mit Haaren. Ich möchte, dass sich Leute diesen Film anschauen und danach darüber nachdenken, was Schönheit bedeutet, was es als schön gilt und akzeptieren, dass schön vieles bedeuten kann. Und die Frauen in dem Film sind eben ein Aspekt in dem Spektrum.

In diesem sehr persönlichen und berührenden Videoprojekt von Nataal zeigt die in Jamaika geborene Künstlerin Cyndia Harvey, wie schön natürliches Afrohaar ist. Sie lässt Frauen aus der afrikansichen Diaspora über ihre afrikanischen Wurzeln sprechen und Sie interpretiert die traditionellen Frisuren der Communities, aus denen die Vorfahren der Frauen stammen neu, um die Schönheit und Vielfalt Schwarzer Frauen und ihres Haares zu feiern.

In dem gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Klima ist es sehr wichtig, dass man alles in seiner Macht stehende macht, egal wie groß oder klein es auch erscheinen mag. Wir müssen jede Stimme und jede Plattform nutzen, die wir haben, um die Sichtbarkeit von jeder marginalisierten Gruppe zu verbessern.

Unter der Regie von Akinola Davies Jr. und produziert von PC Williams trägt This Hair Of Mine zur dringend benötigten Sichtbarkeit von Afro-Haar bei und ehrt gleichzeitig die Traditionen und Rituale, die in die Textur von schwarzem Haar eingewoben sind.

Afrohaar war und ist ein politisches Thema. Zum weiterlesen und weiterschauen:

https://editionf.com/afrohaar-ist-politisch/

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Mode & Design

Die Sapeurs – Kongo Dandies

Die Sapeurs
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Dandies im Kongo

Die SAPE ist nicht gleichbedeutend mit teurer Kleidung. Nein, es geht um Farbkombinationen. Es ist eine Schule.

Die Republik Kongo in Zentralafrika kann sich nicht mit einem hohen Lebensstandard rühmen. Dennoch gibt es hier Männer, die bereit sind, ein Vermögen für Designer-Anzüge auszugeben. Sie nennen sich selbst „Sapeurs“ – Mitglieder der „La Sape“-Bewegung. „La Sape“ kommt aus dem Französischen und steht für „Die Gesellschaft der Stimmungsmacher und Eleganten“. Für ihre Anhänger geht es um Stil und Eleganz, um die richtige Kombination von Farben und Texturen, um Markennamen und um die hochwertigsten Materialien. Sie haben wahre Freude daran, ihre Kleidung auf den Straßen von Brazzaville – der Hauptstadt des Landes und dem Zentrum der „La Sape“-Bewegung – zu zeigen. Wenn sie durch die staubigen Straßen gehen und bewundert werden, fühlen sie sich wie Könige. Und es gibt keinen Preis, den sie dafür nicht bezahlen würden.

Die folgende Doku gibt einen Einblick in das Leben und die Überzeugungen der Männer:

Hinter dem Bild des Erfolgs, das diese Dandys vermitteln, verbergen sich oft Geschichten über erhebliche finanzielle Schwierigkeiten, die durch ihr extravagantes Hobby verursacht werden. Um sich die Marken ihrer Designerkleidung leisten zu können, müssen die „Sapeurs“ sparen, sich Geld leihen und sogar stehlen, was ihre Familien manchmal in den Ruin treibt. Aber selbst die düsteren Folgen ihrer nachsichtigen Kleidungsgewohnheiten halten die Sapeurs oft nicht davon ab, Geld auszugeben, das sie nicht wirklich haben. Sie stehen in ständigem Wettbewerb miteinander, und es ist ihnen wichtiger, in ihr Image zu investieren als ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Sich schick zu kleiden, wird zu einer echten Sucht, die nur schwer zu überwinden ist.

Einige Sapeurs bemühen sich aber um ein Gleichgewicht zwischen schickem Aussehen und vernünftigem Umgang mit ihren Ausgaben. Sie bestehen darauf, dass es bei der „La Sape“-Bewegung nicht um Designeranzüge geht, sondern um die Entwicklung eines tadellosen Geschmacks. Sie legen Wert darauf, dass man lernt, sich gut zu kleiden – im Rahmen der eigenen Möglichkeiten.

Ihren heutigen Ursprung hat die Bewegung der Sapeurs in den frühen 1920er Jahren. Sie ist eng an die französische Kolonisation des Kongobeckens gekoppelt. Als Begründer der Bewegung gilt Grenard André Matsoua, der nach einem längeren Aufenthalt in Europa in einem eleganten westlichen Anzug zurückkehrte und einen neuen Kleidungsstil samt entsprechenden Tugenden propagierte, der im Gegensatz zur Garderobe seiner Landsleute stand. Ab Mitte der 1960er Jahre entwickelte sich die modische Eigenart der Bewegung zu einer Art politischem Widerstand gegen die nach Ende der Kolonialzeit eintretenden politischen Dogmen.

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Musik

Kokoko!

KOKOKO!
Laut, vital, spontan und erfinderisch: Straßenmusik born in Kinshasa

Falls ihr KOKOKO! noch nicht kennt, solltet ihr jetzt unbedingt eure Öhrchen spitzen, denn das ist wohl die musikalisch erfinderischste Truppe, die euch seit Langem oder je untergekommen ist! Am besten, wir lassen KOKOKO! sich selbst vorstellen, im Anschluss gibt es ein paar Videos für euch zum Reinhören.

KOKOKO! ist ein Kollektiv aus Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, ein kreativer Zusammenschluss verschiedener Künstler, der bei einer spontanen Fusion auf einem Straßenfest geboren wurde. Es besteht aus Erfindern von Musikinstrumenten aus dem Viertel Ngwaka, dem Elektronik-Produzenten débruit, Makara Bianko (alias Lingwala-Teufel) und seinen Tänzer:innen aus dem Viertel Lingwala.

Und weiter…

Die KOKOKO! Mitglieder sind dafür bekannt, eine ganz eigene Ästhetik zu schaffen, indem sie Materialien wie Metall, Dosen, Motorteile und Kunststoffbehälter von den Straßen Kinshasas neu zusammenbasteln und zu vitaler, skulpturaler Tanzmusik aufbereiten. Ihre verzerrten, schnellen Rhythmen und spontanen elektronischen Lo-Fi-Klänge bilden den chaotischen Soundtrack für die raue und doch reichlich kreative Realität der Stadt.

© Kokoko!

Dies ist eine ganz neue Szene - radikal, gefährlich und blühend in einem Land, dessen politische Instabilität zuallererst und am eindringlichsten auf den Straßen Kinshasas, Afrikas drittgrößter Hauptstadt, spürbar ist, einem städtischen Patchwork, das sich weiter erstreckt, als das Auge sehen kann. KOKOKO! ist spektakuläre Klangkulisse, die neue, ungebremste Ästhetik, die (zwischen den von der Regierung verhängten Stromausfällen) von den Clubs in der Innenstadt ausgeht.

In Kinshasa ist der performerische Zeitgeist multidisziplinär und kollaborativ, die Performance-Künstler:innen, Musiker:innen und Tänzer:innen treten oft in Gruppen auf, drücken ähnliche Gefühle aus und teilen denselben rebellischen Geist.

Das KOKOKO!-Kollektiv besteht aus Performance-Künstler:innen, die sich auf der Suche nach einem Publikum in der geschäftigen Stadt an einer belebten Kreuzung aufbauen, wobei ihre Gesten und Bewegungen die harte Realität der aktuellen Ereignisse im Land zum Ausdruck bringen. Ihre Arbeit erlaubt es ihnen, non-verbal ihre Frustration über die heutigen Zustände und die Ereignisse der Vergangenheit auszudrücken, die den Kongo, der eines der reichsten Länder der Welt sein sollte, in ein Chaos gestürzt haben, von dem sich das reiche Ausland ernährt und das es ausnutzt.

KOKOKO! schreiben auf ihrer Website, es entgehe dem kongolesischen Volk nicht, dass gerade die Ressourcen, die einen Großteil des industriellen und technologischen Fortschritts der wohlhabendsten Länder angeheizt haben – von versklavten Menschen, Kautschuk und Diamanten bis hin zum Coltan, aus dem unsere Smartphones sind und Kobalt für Akkus und Batterien – die Ursache für das Leiden in ihrem eigenen Landes sind.

Blick Bassy

Der kamerunische Musiker Blick Bassy ist in aller Munde. Über sein politisches Engagement und seine metaphysische Musik.

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Musik

Spoek Mathambo

Spoek Mathambo
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Township Tech aus Soweto

Spoek Mathambo ist ein aufstrebender Musiker, Produzent und Regisseur aus Südafrika und eine Schlüsselfigur des als Township Tech bezeichneten Stils südafrikanischer elektronischer Tanzmusik. Seine Musik verschmilzt Funk, House und Kwaito und ist gespickt mit bissigen Kommentaren über das Hier und Jetzt.

International bekannt geworden ist Mathambo mit seinem “Darkwave-Township-House“ Cover des berühmten „She’s lost control“ von Joy Division, das wir euch hier verlinken, denn es ist ein wahres Meisterwerk von einem Video. Man muss kein Joy Division Fan sein, um es großartig zu finden. Trotz gruselig verzerrten Gesanges und verstörender Bilder behält Control erstaunlicherweise durch seine Baseline die Fähigkeit des Originals bei, einen zum Tanzen zu bringen.

Das Video wurde im Viertel Langa in Kapstadt unter der Regie des berühmten Fotografen Pieter Hugo und mit Kindern der örtlichen Tanzgruppe Happy Feet gedreht. Mathambo, der sich selbst für Repräsentationen von AfrikanerInnen interessiert, wollte mit Hugo an diesem Projekt unter anderem zusammenarbeiten, um über die Darstellung der Kinderbande fragen zu können, wer dabei eigentlich die „Control“ habe. Im Video bombardiert uns Mathambo in einem weißen Anzug und mit einem alten Megafon in der Hand mit Bildern, die schneller wechseln, als wir ihre Bedeutung verstehen können. Wir sehen an verschiedenen Orten ihn und eine teilweise zombiehaft aussehende Bande von Kindern, die sich in bizarren Ritualen den Kopf rasieren, Milch erbrechen, epileptisch oder wie geistig besessen zucken, militärisch tanzen, sich mit Farbe übergießen, Waterboarding durchmachen, schließlich in einen Gewaltexzess ausbrechen, der keinen Höhepunkt findet. Das Ganze findet in einer eindrücklichen schwarz-weiß Ästhetik und einem surrealen Setting von Friedhöfen und verlassenen Gebäuden statt.

Für Control erhielt Mathambo 2011 den Nachwuchsregiepreis beim Cannes Lions International Festival of Creativity.

Mathambo hat außerdem einen Dokumentationsfilm über die südafrikanische Kwaito-Szene produziert, „The Future Sound of Mzansi“:

Als ein Fan von südafrikanischer elektronischer Musik habe ich mich darüber gefreut, sie innerhalb der letzten zehn Jahre regional und international durch die Decke gehen zu sehen. Sie beinhaltet so eine große Vielfalt an verschiedenen Kulturen, verschiedenen Sprachen, verschiedenen Klassen!

Als Kind von hier wächst man auf und schaut immer zu fremder Musik auf. Ich habe nie wirklich respektiert, was in Südafrika passierte. Und dann auch noch mit Tanzsachen. Bis mir klar wurde, dass der südafrikanische House und Kwaito zu den besten Hausnummern der Welt gehört. Track für Track ist das einfach der Shit.

In den Townships von Südafrika erfunden und zusammengemixt, wuchs Kwaito schnell zu einer ganzen Jugendbewegung heran, die bewusst unpolitisch zu sein schien. Wie ein südafrikanischer DJ sagte, war man es nach der Freilassung von Mandela irgendwann leid, politische Lieder zu singen. Eine schöne Anekdote ist, dass Mandela selbst die Inhalte von Kwaito Liedern gar nicht schätzte und 1996 verschiedene DJs über die ANC Jugendliga zu einem Treffen einlud, bei dem er sie bat, positive Botschaften zu transportieren.

Kwaito Kasetten wurden aus offenen Autos auf der Straße verkauft, von Oskidos Church Groove Compilation verkauften sich ganze 200.000 Exemplare. Der Inhalt von Kwaito mag unpolitisch gewesen sein, aber als Bewegung verkörperte er die Emanzipation. Wie Mathambo es ausdrückte: „Junge Schwarze konnten anfangen zu tun, was immer sie wollten – und sie taten es.“

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Film

Wanuri Kahiu

Wanuri Kahiu
Afrobubblegum: Kunst, die das Leben feiert

Sicher habt ihr schon von dem Film Rafiki der kenianischen Filmemacherin Wanuri Kahiu gehört, einem kenianischen Liebesfilm über eine queere Beziehung. Dieser war der erste seiner Art und hat für ganz schön Trubel gesorgt, denn er wurde in Kenia selbst verboten. Rafiki hat eine ganz eigene, farbenfrohe und helle Ästhetik und transportiert zu einem großen Teil fröhliche und positive Inhalte.

Wahiu erklärt in einem Interview, dass sie das Genre des Filmes als Afrobubblegum bezeichnet:

„Wir – das heißt, ein Kollektiv von Musikern und Zeichnern und Filmemachern – nennen unser Genre ‚Afrokaugummi‘ (Afro-Bubblegum): Kunst, die das Leben feiert, die freudig und frech und frivol ist. Wir kreieren Afrobubblegum-Inhalte, und das bedeutet, gegen die schrecklichen Afrika-Bilder anzugehen. Wir sind modern und optimistisch und kosmopolitisch, und so möchten wir auch gesehen werden.“

Und weiter…

Die meiste Förderung für afrikanische Kunst bezieht sich auf Konflikte: „Seien Sie stark für etwas oder stark gegen etwas, oder machen Sie ein Gender-Statement“, bekommt man gesagt, „thematisieren Sie deprimierende Zustände.“ Aber so ist unser Film nicht. Er handelt von zwei Mädchen, die sich ineinander verlieben. Das ist nicht, was die Geldgeber von Afrika erwarten. Es gibt keine Tradition von positiven, Hoffnung machenden Filmen. Aber dieses Narrativ der Verzweiflung wollen wir verändern.“ „Rafiki“ ist in Swahili gedreht. Genauer: in Sheng, einem Slang aus Nairobi, sodass außerhalb viele Gesten und Ausdrücke gar nicht verstanden werden dürften. Diesen Film sollen Kenianer, sollen Afrikaner sehen, damit sie sich anders zu sehen lernen, als sie in den meisten Medien dargestellt werden.

Ein weiterer sehr starker Film von Kahiu ist „From a whisper“, ein Drama über die terroristischen Bombenanschläge auf die US-amerikanische Botschaft in Nairobi 1998.

Mit sehr viel Feingefühl für Trauer, Freundschaft und familiäre Beziehungen erzählt der Film anhand von zwei Betroffenen, welche Risse im Leben ein solches Ereignis hinterlässt. From a whisper gewann eine Auszeichnung in der Kategorie beste Erzählung auf dem Pan African Film & Arts Festival.

Für alle Science Fiction Fans sollte jedoch „Pumzi“ von Kahiu der heißeste Tipp sein, ein futuristischer Kurzfilm über die Auswirkungen des Klimawandels. Der Film, der 2009 erstmals gezeigt wurde, spielt 35 Jahre nach dem Dritten Weltkrieg, dem sogenannten Wasserkrieg, in einer autoritär organisierten Gemeinschaft, die wegen der lebensbedrohlichen Hitze auf dem Planeten in einer überirdischen Kapsel lebt. Wasser ist eine knappe Ressource und wird unter strengsten Kontrollen rationiert ausgegeben. Die zentrale Figur ist eine Schwarze Naturwissenschaftlerin, die es schafft, einen Baum in der Postapokalypse zu pflanzen und somit Leben zu erschaffen. Wirklich toll anzusehen ist es, wie geschickt Kahiu Technologieaffinität und Naturverbundenheit in Einklang bringt.

Kahiu verortet ihren Film als afrikanischen Futurismus (nicht Afrofuturismus), eine Fiktion, die SciFi, Fantasy, Mythik und Legenden umfasst, die vom afrikanischen Kontinent stammen:

Es gibt viele Möglichkeiten, über unsere Erfahrungen als Afrikaner zu sprechen, und wenn wir uns auf unsere Traditionen und Überzeugungen als Afrikaner stützen, wird dies eine Möglichkeit sein, neue Geschichten über uns selbst zu erzählen"

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Verschiedenes

Verschiedenes
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Tanz, Sport, Kulinarik & vieles mehr
Bild mit zwei Frauen

Phases and Faces

Adulphina Imuede bringt in ihrer Kunst verborgene Elemente der afrikanischen Geschichte ans Licht und verdeutlicht ihr persönliches Lebensgefühl.

Einladung zur Debatte: N-Wort

Zur Übersetzung des N-Wortes in ‚Sie Wäre König‘ möchten wir Übersetzer*innen, Betroffene und andere Interessierte zu einer offenen und respektvollen Debatte einladen.

Postfeminismus in Nigeria

Um ein Selbstverständnis zu haben – oder zumindest für sich in Anspruch zu nehmen -, das „bereits ermächtigt“ oder glücklich unbelastet von Machtverhältnissen ist, bedarf es einer gehörigen Portion materieller Privilegien.

Geschichtskarten von keinem Ort

Julie Mehretu, eine äthiopisch-amerikanische Malerin, widersetzt sich der Erwartung, dass farbige Künstler gegenständliche Werke schaffen sollten.

Amilcar Cabral und die Grenzen der Utopie

Antonio Tomás‘ neues Buch über Amilcar Cabral führt uns zurück in den Schmelztiegel der Entkolonialisierung und erlaubt uns, seine Bestrebungen und Grenzen neu zu bewerten.

Was bedeutet es, BDSM zu dekolonisieren?

Ich erwartete, dass ich die Freude am Schmerz spüren würde. Aber stattdessen fühlte ich mich plötzlich wie in einer Filmszene, in der ich eine baumwollpflückende Sklavin und er mein Besitzer war.

Zeitalter der Träume

E.D. Adegokes Gemälde sollen das „Schwarze“ in den diskursiven Annahmen der Kunstgeschichte in den Vordergrund rücken.

Internationale Diebe!

Deutschland will nun erstmals Benin-Bronzen nach Nigeria zurückgeben. Auch in anderen Ländern sollte der Druck zur Restitution kolonialen Raubgutes wachsen. Ein Kommentar von Lily Saint

Afrotopia

Felwine Sarr spricht sich für eine Wiederaneignung von afrikanischen Zukunftsmetaphern aus und begründet damit die Bewegung Négritude 3.0

Der Entzauberung ins Auge blicken

Die Geschichte Afrikas beinhaltet das ständige Navigieren zwischen utopischer Vision und brutaler Realität, wie die jüngsten Arbeiten des ägyptischen Filmemachers Tamer el-Said zeigen.

Mann mit Sonnenbrille

Garey Godson

Ein Gespräch über Schönheit inmitten des Chaos, den Room of Understanding und die Geburtstunde eines neuen Nigerias.

Dorf auf Hügel

Eine Stadt auf dem Hügel

Die virale Sensation „Jerusalema“ und die dazugehörige Dance Challenge offenbaren eine tiefe Sehnsucht und den Wunsch danach, die Welt neu zu imaginieren.

Afrikanisches Essen auf Teller

Pierre Thiam

Pierre Thiam ist ein leidenschaftlicher Koch aus dem Senegal, der sich als kulinarischer Botschafter für die westafrikanische Küche versteht.

Africa Riding

Africa Riding auf ARTE porträtiert die Community der „Riders“: unkonventionelle junge Afrikaner:innen, die sich für eine neue kulturelle und soziale Ordnung einsetzen. Von Ghana bis Ruanda, von Senegal bis nach Uganda – die Rider nehmen uns mit zu ihren „Playgrounds“.

Drei Mädchen tanzen

Kenya, let’s dance

Dass es im kenianischen Problemviertel Kibera eine lebendige Kulturszene gibt, darüber wird selten gesprochen. Die folgende Reportage hat die Ballettkurse besucht und Jungen und Mädchen getroffen, die fest daran glauben, durch das Tanzen der Armut ihrer Elternhäuser entfliehen zu können.

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Mode & Design

Mode und Design

Mode, Inneneinrichtung, Architektur, Design und vieles mehr

Postfeminismus in Nigeria

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Eingeölte Körper, Mercedes-Sterne und Spitzenunterwäsche… Die Modedesignerin Mowalola Ogunlesi macht psychedelische und erotische Mode für den pan-afrikanischen Mann.

Duro Olowu

Verführerische Silhouetten, scharfe Schnitte, originelle Drucke und luxuriöse Vintage-Stoffe: Duro Olowu begeistert nicht nur mit seinen Designs, sondern auch seinem Intellekt und Eklektizismus die Modewelt.

Ngadi Smart

Die Fotografin und Illustratorin thematisiert in ihren Arbeiten Schwarze Körper, Sexualität und Sinnlichkeit, aber auch kulturelle Identität und Geschlechterrollen.

Yinka Ilori

Der Londoner Designer Yinka Ilori verarbeitet in seinen Werken ein farbenfrohes nigerianisches Erbe und Erinnerungen an eine fröhliche, bunte Kindheit.

Sophie: a story of discovery

Ein wunderbarer Modefilm von David Todd McCarty und Claudio Kuhn mit der berühmten und wunderbaren Ajak Deng in der Hauptrolle.

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Film

Film

Spielfilme, Dokumentarfilme & Kurzfilme
Zwei Frauen und ein Filmpreis

Dahomey von Mati Diop gewinnt Goldenen Bären

„Der vermessene Mensch“ ist der erste deutsche Kinofilm, der sich mit dem Völkermord an den Ovaherero und Nama in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika beschäftigt. Kann der Film was?

Kleines Land

Zwischen Melancholie, Terror und Desillusionierung ist Petit Pays ein bahnbrechender und aufschlussreicher Blick auf eine der dunkelsten Seiten der afrikanischen Geschichte, die im Westen oft missverstanden wird.

Verfluchte Erbstücke

Über das Erbe von Seifenopern, den Zustand des Fernsehens und die Rolle von Streamingdiensten wie Netflix in Südafrika.

Borga

Das preisgekrönte Spielfilmdebüt von Eugene Boateng und York-Fabian Raabe ist eine Zusammenarbeit von ghanaischen und deutschen Kreativen in Ghana & Deutschland. Interview mit Filmemacher Raabe.

Lagos Street Boys

Filmemacher Tolulope Itegboje rehumanisiert die aussätzigen Jungen der nigerianischen Handelsmetropole und gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Geschichten zu erzählen.

Wie wir Geschichten erzählen

Raoul Pecks „Exterminate All the Brutes“ versäumt die Chance, sich mit der Geschichte des Kolonialismus so auseinanderzusetzen, dass sich den Zuschauer:innen die Möglichkeit bietet, sich eine Zukunft vorzustellen, in der Macht und Autorität nicht nur mit Weißsein verknüpft sind.

Gefangen in der Geschichte

Der neue in Kapstadt spielende Film des Regisseurs John Gutierrez handelt von Kolonialismus, Vertreibung und der komplizierten Beziehung des Menschen zur Natur.

Kilón Shélé Gán Gán

Eingeölte Körper, Mercedes-Sterne und Spitzenunterwäsche… Die Modedesignerin Mowalola Ogunlesi macht psychedelische und erotische Mode für den pan-afrikanischen Mann.

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