Seit Ende Oktober läuft er in den deutschen Kinos: BORGA, der Film über die Geschichte zweier Brüder aus Ghana, Kojo und Kofi. Einer wird sich später nach Deutschland auf den Weg machen, denn ein Borga, so heißen die vermeintlich reichen Onkel, die es in der Ferne zu etwas gebracht haben, hat ihn elektrisiert.
Es knistert von der ersten Sekunde an. Das Feuer wird gleich zu Beginn entzündet. Und es wird uns in den Film ziehen und mit seiner emotionale Wucht mitnehmen. Zuerst Ghana, später Deutschland und wieder zurück. Am Anfang brennt das Feuer: Wir sind an einem unheimlichen und doch sehr realen Ort in Afrika. Ein Ort, der schon mehrfach in Reportagen thematisiert wurde: Agbogbloshie oder auch Sodom und Gomorrah genannt, ist ein Teil Accras, der Hauptstadt von Ghana. Es ist dieser ganz reale Unort, ein manchmal apokalyptischer Ort, an dem die Menschen aus dem Elektroschrott des globalen Nordens die Rohstoffe herausbrennen. Es ist aber aber auch ein zutiefst menschlicher Ort, das dürfen wir in Borga so hautnah miterleben, wie es bisher noch nicht gezeigt wurde. Dabei ist Borga kein Dokumentarfilm. York-Fabian Raabe hat als Regisseur ein bildstarkes Spielfilmdebut abgeliefert, das mitreißend inszeniert ist. Für die Kamera ist Tobias von dem Bornes verantwortlich. Das Schauspielensemble ist großartig besetzt, vor allem mit Eugene Boateng in der Hauptrolle. Aber auch die anderen Schauspieler:innen, zum Teil Stars aus Ghana (Adjetey Anang und Lydia Forson), aber auch eine Neuentdeckung des Films, der junge Emmanuel Affadzi, und aus Deutschland Christiane Paul, sind großartig.
Es steckt viel drin in diesem Film über Familie, über Heimat, Migration, Rollenbilder, afrikanische Realitäten und Klischees. Die Herstellung, die Produktion auf Augenhöhe mit den Schauspieler:innen, der wahrhaftige Ansatz dieser Produktion geben genügend Stoff für ein Gespräch, das ich mit Filmemacher York-Fabian Raabe gehalten habe.
Seit 2011 habt ihr an der Produktion gearbeitet. Erzähl doch mal, wie der Film zustande kam.
Man sollte bei dieser Geschichte zwiebeln: Der Kern der Geschichte ist ein familiärer Kern. Da geht es darum, der jüngere Bruder zu sein. Die Anerkennung der Familie zu finden. Das verbindet sowohl Eugene als auch mich, wenn auch in unterschiedlicher Form. Eugene als Teil einer großen Familie, ich bin der Jüngste und hab zwei größere Brüder, die 7 und 10 Jahre älter sind als ich. Wenn man jung ist, dann möchte man die Anerkennung, möchte mithalten, aber man ist aufgrund seiner Entwicklung ja noch gar nicht imstande. Als ich sieben war, ist mein großer Bruder 18 geworden. Das ist der familiäre Kern, der ja witzigerweise überall auf der Welt vorkommt. Das ist auch die Geschichte von unserem Produzenten Alexander Wadouh, dessen Vater und seinem Bruder. Diese Geschichte ist auf der ganzen Welt verteilt.
Da steckt also ganz viel Universelles drin. Letztendlich auch die Gründe, weshalb Kojo nach Deutschland kommt, auswandert beziehungsweise sein Glück woanders sucht.
Ich muss dich jetzt mal richtig loben, weil du auswandern sagst. Die meisten sagen flüchten. Es ist unpräzise, zu sagen „flüchten“; es gibt ein falsches Bild. Flucht und Auswanderung ist ein großer Unterschied.
Im Film habe ich das universelle Motiv des Auswanderns erkannt: Der Vater bevorzugt den ältesten Sohn, für den oder die Zurückgebliebenen reicht es nicht zu einem guten Leben. Ein Motiv, dass ja auch in Deutschland, z.B. meiner Heimat Württemberg im 19. Jahrhundert das zentrale Motiv des Auswanderns war. War es auch im Film so angelegt?
Ich war fasziniert, als ich von Edgar Reitz (Deutscher Regisseur, u.a. „Heimat“, Anmerkung d. Autors) vor kurzem zum ersten Mal die „Andere Heimat“ gesehen habe, wie viele Motive sich mit Borga decken. Damals, im 19. Jahrhundert, sind viele Hunsrücker nach Brasilien ausgewandert. So gibt es in unserem Film die Szene mit Kojo (dem jüngeren Bruder), der den Borga trifft, ihn glorifiziert und der den Wunsch in ihm erweckt, auszuwandern. In der „Anderen Heimat“ gibt der Adelige dem Jakob (auch der jüngere Bruder) ein Reisebuch, was seine Sehnsucht nach der Ferne weiter entflammt. Ich glaube, dass uns Menschen viel mehr verbindet, als wir denken. Ich habe eine reiseverrückte Mutter, die mich ab dem 5. Lebensjahr in alle möglichen Länder mitgenommen hat. Was ich vor allem gesehen habe: Gesellschaften sind anders, Wertekonzepte sind anders aber das Menschliche im Kern, das ist in funktionierenden Gesellschaften das Verbindende. Und deshalb ist es vollkommen egal, welcher Kontinent, welche Hautfarbe. Borga kommt von dem Wort Hamburg, das sind ja diejenigen, die in den Westen gegangen und zu Wohlstand gekommen sind – und dann zurückkehren. Ein albanischer Zuschauer, meinte zu mir, “bei uns heißen die Schatzis”.
Wie ging es dann weiter. Von der Idee zur Produktion?
Die Aktivierungsenergie kam von Stefanie Groß vom SWR. Ich hatte 2011 den Max Ophüls Preis mit meinem Kurzfilm gewonnen. Den hat Stefanie gesehen und gesagt, „ich fände es schön, wenn wir einen Film machen würden“. Dann habe ich gesagt „OK. Dann mache ich mir mal Gedanken.“ Ich hatte vorab schon Ideen, Fragmente, aber sie hat den
Film initiiert.
Du hast doch dann auch noch über Agbogbloshie einen Dokumentarfilm gemacht, war das davor?
Wie war dann der Dreh vor Ort in Accra, an diesem speziellen Ort, waren die Menschen argwöhnisch, als ihr dort aufgetaucht seid? Wart ihr willkommen oder war das schwierig?
Was heißt schwierig? Rein physisch ist da schon eine Herausforderung. Das ist an Giftigkeit schon ne heftige
Nummer. Du hast diese Kombination aus Verbrennungsgiften, dann hast du chemischen Gifte, dann aber auch ganz viel biologische Gifte. Schicht für Schicht kleben sich dann biologische und chemische Hazards zusammen. So krass, dass man auch kilometerweit entfernt in der Luft die Verschmutzung wahrnimmt. Die Umstände waren hart. Was das Menschliche angeht: Was ich bisher von den Menschen in Ghana wahrgenommen habe ist, sie empfangen einen sehr höflich; und wenn man selbst mit Respekt kommt, wird man auch mit Respekt behandelt. Das gleiche gilt für diesen Ort. Wir hatten Partner vor Ort, die wiederum kannten die Chiefs. Agbogbloshie ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, man geht dann zu den jeweiligen Chiefs, zollt ihnen Respekt und gibt ihnen auch Geld. Das halte ich übrigens nicht für verwerflich, in Deutschland zahlt man ja auch für Drehgenehmigungen. Wenn der Deal getan ist, geht alles schnell: Es ist krass, wie schnell alle Bescheid wissen. Alle wussten, dass es okay ist, wenn wir drehen.
Wie kam der Cast zustande, es sind ja auch Laienschauspieler:innen dabei?
Der Cast hat mich so überrascht, ich bin immer noch happy, obwohl er so heterogen ist: Adjetey Anang und Lydia
Forson sind Superstars, Adjetey ist in Ghana wie George Clooney. Im Gegenzug der kleine Junge mit der gelben Mütze im
Film ist ein echtes Straßenkind. Wir haben mit einer Organisation zusammengearbeitet, die sich um Straßenkinder
kümmert. Die hat uns die Kinder vermittelt. Es gab Betreuer für die Kinder am Set, das war uns wichtig. Und auch Gagen wurden für die Kinder hinterlegt. Der junge Hauptdarsteller, der junge Kojo (Emmanuel Affadzi) wiederum, ist ein absoluter Profi! Der kam zu mir und fragte: „Director, has something changed this day? No?! Okay then I am going to concentrate on these lines.“ Diese Arbeitsethik habe ich bei kaum einem deutschen Schauspieler gesehen. Und wo hat er das gelernt? Er hat bei „Beasts of No Nation“ mitgespielt. Regisseur war Cary Joji Fukunaga, der den letzten James Bond gedreht hat. Die haben die Kinder schauspielerisch intensiv vorbereitet.
Das, was ihr im Film in den Szenen in Accra zeigt, ist ein sehr ambivalentes Bild von dort. Dort ist sehr viel Menschlichkeit zu sehen. War dir das wichtig zu zeigen, dass es nicht nur schlecht und kaputt, sondern es differenziert zugeht? Dass selbst an üblen Orten wie Agbogbloshie Menschen Mensch sein dürfen?
Ich glaube, es ist sogar mehr als das. Ich habe viel Slums schon gesehen in meinem Leben. Wir haben hier im Westen
oftmals ein verzerrtes Bild. Die Menschen werden meist auf ihr Elend reduziert. Aber gerade wenn Menschen in schwierigen Situationen leben, dann ist die Familie und das soziale Untereinander ja besonders wichtig. Viele vergessen, im Nachkriegsdeutschland sah es auch nicht viel anders aus: Die Städte waren zerstört, es herrschte Anarchie was die Lebensumstände angeht aber keine Anarchie was die familiären Umstände angeht. Die Menschen waren aufeinander angewiesen. Kinder sind losgezogen und haben von der Ernte übrig gebliebene Kartoffeln organisiert. Die
wurden nach Hause gebracht und geteilt. Wenn nicht, gab es Ärger. Es gibt also viele Parallelen. Und das ist es, was viele grundsätzlich falsch verstehen in der westlichen Welt: Sie denken, Menschen in schrecklichen Situationen sind in einem anarchischen Zustand, der apokalyptisch ist. Es ist aber nicht der Fall, Menschen rücken näher zusammen in solchen Situationen. Eigentlich haben wir in Mitteleuropa, in Deutschland, eher das Problem. Wir haben immer weniger Drei-Generationen-Haushalte. Heute leben die Menschen oft komplett entfernt von ihren Familien. Deswegen ist es eigentlich genau umgekehrt von dem, was erwartet wird.
Culture Africa
Dieser Artikel erschien erstmals auf dem Blog Culture Africa unter dem Titel „Borga – Much more than a Movie.Interview mit/with Director York-Fabian Raabe“ Culture Africa ist ein nicht-kommerzieller Kulturblog und Kooperationspartner der Heroe Book Fair in Mombasa.
Du bist nicht der Versuchung erlegen, aus dem Film heraus eine White Savior Botschaft zu senden: Diese Apokalypse dort in Accra mit ihren Menschen unwürdigen Verhältnissen muss ein Ende haben ?
Zur Sprache im Film: Hat es viel Überzeugungsarbeit gekostet, dass der Film auch in Originalsprache mit UT ins Kino kommt? In Deutschland wird ja gerne synchronisiert.
Wir haben Twi, Ga, Fanti und ein bisschen Hausa. Dass es Deutsch synchronisiert würde, war nie ein Thema. Was wir überlegt hatten war, Pigeon English sprechen zu lassen. Wegen der größeren Zugänglichkeit. Eugene hat darauf bestanden, es auf Twi zu drehen. Bei den Castings haben wir gemerkt, dass wenn die Darsteller Twi sprechen, sie auf einem anderen Level spielen. Wir haben uns dann dafür entschieden. Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung gewesen.
Wie war denn die Zusammenarbeit mit Eugene Boateng? Er fungiert ja nicht nur als Schauspieler, sondern war auch für die kulturelle Beratung zuständig.
Wenn z. B, Eugene gesagt hat, die Skulptur in dem Afro-Shop in Mannheim, das passt nicht. Dann war diese Figur danach weg. Wenn es ums Schauspiel geht, spüre ich aber meistens instinktiv vorher, wenn etwas nicht stimmt. Falls ich des Rätsels Lösung nicht selber gefunden haben, bin ich zu Eugene und dann haben wir gemeinsam versucht, das zu erforschen. Wir haben, glaube ich, ein Problem in Deutschland mit der Definition von Regie. Da gilt immer noch: Der Regisseur hat als einziger die Vision im Kopf und muss es schaffen, diese Vision genau wie in seinem Kopf auf die Leinwand zu bringen. Aber es gibt viele Arten, Regie zu führen: Bei Michael Haneke gibt es Probleme, wenn die Satzkonstruktion nicht genau wie im Drehbuch ist; Ron Howard dagegen hat die Methode „Directing by Contribution“. Und diese Art von Regieführung (von Ron Howard) ist für einen Film wie BORGA unerlässlich. Weil der Erfahrungshorizont von Eugene, aber auch von den anderen Schauspielern total wichtig ist. Und mit Eugene gab es eine Person, bei dem die ganzen kulturellen Faktoren zusammenlaufen. Zusammen haben wir dann wiederum mit den jeweiligen Schauspielern die Feinheiten herausgearbeitet. Ich habe den Gesamtüberblick und den Blick für die Inszenierung, Eugene den kulturellen Blick und die Schauspieler noch mal ihren eigenen. Aus allem zusammen entstand diese besondere Authentizität des Films.
Es gibt eine schöne Szene im Film, wie Eugene im strahlend blauen Anzug mit teuren Schuhen durch Agbogbloshie läuft. Er scheint wie entrückt. Kannst du etwas zu der Bedeutung des Films für Eugene sagen?
Das kann nur Eugene selbst sagen. Ich kann aber einen kleinen Einblick geben, was ich beobachtet habe. Für Eugene ist der Film eine ganz besondere Erfahrung. Er trägt zwei Heimaten in sich, die Ghanaische und die Deutsche. Wenn man z.B gesehen hat, wie stolz er über seine Heimat in der Kiefernstraße in Düsseldorf spricht und dann wiederum genauso über seine Heimat in Ghana, dann versteht man das. Für den Film musste, wollte und konnte er in beiden Heimaten aufgehen und auch in beiden bestehen. Deswegen ist es für ihn ein ganz besonderer Prozess gewesen. Er hat beide Seiten dabei auch neu kennengelernt. Zu der Szene mit dem Anzug gibt es eine Anekdote: Eugene steht im Anzug auf der Brücke, wir drehen gerade, da kommt ein Einheimischer und beschwert sich, dass wir wieder nur das Klischee (die Armut auf der Müllhalde und nicht das wirkliche Leben der Menschen) zeigen. Eugene hat dann mit ihm gesprochen und die Idee des Films erklärt. Danach war er begeistert.
An den Ort kommen nämlich viele Journalisten und machen einen “Leidenstourismus”. Das ist ein großes Problem. Sie
schaffen ein Mitleidsbild, von oben herab. Diese Mitleidsperspektive nimmt Respekt und Stolz.
Du hast viel Kontakt zur Ghana Community in Deutschland. Wie nimmst du das Verhältnis der Menschen in der Diaspora war?
In einem anderen Interview habe ich gelesen, dass Eugene die Rolle gar nicht erst spielen wollte, wegen der vermeintlichen Klischeerolle, stimmt das?
Das ist eine große Fehlinformation! Er wollte das Drehbuch nicht lesen! Ein Jahr hat es gebraucht, dass ich ihn
überzeugen konnte, das Drehbuch zu lesen. Man muss das verstehen. Da kommt ein weißer Regisseur und sagt: Ich hab hier eine afrikanische Geschichte für Dich. – Bis dato hat er so viele schlechte Erfahrungen damit gemacht, er hatte einfach keinen Bock mehr auf die Mitleidsgeschichten.
Wir dagegen haben ihn belagert, haben ihm Mails geschrieben… Dann haben wir ihn getroffen. Da hab ich zu ihm gesagt: “Eugene, das ist ne Hauptrolle, eine super Geschichte. Lies‘ doch die ersten 15 Seiten. Wenn sie dir nicht gefallen, hau es in den Müll!” Und er hat es gelesen und war hin und weg. „Wir müssen das machen. Sofort! York! Und das… und das…“ war seine Reaktion.
Mit deinem Film BORGA stellst du schon noch immer eine Ausnahme, was die Authentizität von Geschichten und Rollenbildern aus Afrika betrifft, oder?
Müsste noch viel mehr passieren im deutschen Film, was Diversität angeht? An deutschen Bühnen ändert sich langsam etwas, bekannte Ensembles wie das Berliner, Bochumer Schauspielhaus, Frankfurt haben Schwarze Schauspieler:innen…
BORGA tut hier ein kleinen Beitrag, denn es tut sich was seit 2020/2021. Aber ich möchte hier in den Blick kurz in die Zukunft richten. Auf der einen Seite habe wir als Filmemacher eine gesellschaftliche Verantwortung. Auf der anderen
Seite auch eine Verantwortung gegenüber dem Publikum, es zu unterhalten, abzuholen und interessante, authentische
Geschichten zu erzählen. Hier liegt aber das Problem im deutschen Film bzgl. mehr Diversität. Wir brauchen auch gute Stories für unsere diversen Schauspieler. Denn so richtig ans Herz geht es nur, wenn es tief in die Figuren geht. Dafür müssen die Rollen geschrieben werden. Das ist nicht einfach. Es gibt also zu wenig gute Drehbücher. Die Rückmeldung, die wir mit unserem Film von den Black Communities bekommen haben ist: “Ihr zeigt mit dem Film,
dass es ein Junge wie der Eugene schaffen kann, den Deutschen Schauspielpreis zu erhalten.”
Dieser Glaube, es schaffen zu können, war bisher dort nicht immer da. Und das ist etwas, was Eugene mit ausgelöst hat. Dass da Bewegung und mehr Confidence in das eigene Tun kommt. Auf einmal kommen da Nachrichten aus den Communities:
„Wir wollen das auch machen, kannst du sagen, wie das geht?“
Und hier gibt es viele gute Stories! Was jetzt noch fehlt, sind handwerklich gut gemachte Drehbücher. Denn Drehbuchschreiben ist ein zeitintensives Handwerk. Und die Confidence in den Communities erwacht ja gerade erst. Es wird also ein bisschen Zeit brauchen, bis wir eine große Menge an guten Stoffen in guten Drehbücher bekommen. Dieser Bewegungsprozess insgesamt braucht noch etwas Zeit. Und wir sollten hier supporten, gerade weil Schwarzen Autor:innen bisher oftmals die Türen verschlossen geblieben sind.
Eine wichtige Rolle spielen hier die öffentlich-rechtlichen Sender, für die ich eine Lanze brechen möchte. Ohne sie gäbe es in Deutschland ein kulturelles Massaker. Aber so wichtig in diesem Prozess die öffentlich-rechtlichen Sender auch
sind, ich wünsche ihnen eines: Dass sie besser ihre Zielgruppen kennenlernen. BORGA zeigt das ganz gut. Es sind eben nicht nur die Jungen, die den Film gut finden. Bei den Vorführungen gibt es auch eine große 60+ Zielgruppe, die auch auf den Film steht. Das Publikum kann manchmal viel mehr ertragen als ihm zugetraut wird. Deshalb wünsche ich mir mehr diverse, authentische Geschichten mit Tiefgang, ohne dabei die Unterhaltung zu verlieren; sowohl als TV -Format, als auch als Kino-Koproduktion.
Hans Hofele ist Gründer und Autor bei cultureafrica.net, einem nicht-kommerziellen Blog zur modernen Kultur Afrikas.
York-Fabian Raabe (* 1979 in Kassel) ist ein deutscher Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine im afrikanischen Kontext angesiedelten Regiearbeiten Zwischen Himmel und Erde (2010) und Borga (2021).
https://borga-themovie.com/
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