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Die Sapeurs
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Dandies im Kongo

Die SAPE ist nicht gleichbedeutend mit teurer Kleidung. Nein, es geht um Farbkombinationen. Es ist eine Schule.

Die Republik Kongo in Zentralafrika kann sich nicht mit einem hohen Lebensstandard rühmen. Dennoch gibt es hier Männer, die bereit sind, ein Vermögen für Designer-Anzüge auszugeben. Sie nennen sich selbst „Sapeurs“ – Mitglieder der „La Sape“-Bewegung. „La Sape“ kommt aus dem Französischen und steht für „Die Gesellschaft der Stimmungsmacher und Eleganten“. Für ihre Anhänger geht es um Stil und Eleganz, um die richtige Kombination von Farben und Texturen, um Markennamen und um die hochwertigsten Materialien. Sie haben wahre Freude daran, ihre Kleidung auf den Straßen von Brazzaville – der Hauptstadt des Landes und dem Zentrum der „La Sape“-Bewegung – zu zeigen. Wenn sie durch die staubigen Straßen gehen und bewundert werden, fühlen sie sich wie Könige. Und es gibt keinen Preis, den sie dafür nicht bezahlen würden.

Die folgende Doku gibt einen Einblick in das Leben und die Überzeugungen der Männer:

Hinter dem Bild des Erfolgs, das diese Dandys vermitteln, verbergen sich oft Geschichten über erhebliche finanzielle Schwierigkeiten, die durch ihr extravagantes Hobby verursacht werden. Um sich die Marken ihrer Designerkleidung leisten zu können, müssen die „Sapeurs“ sparen, sich Geld leihen und sogar stehlen, was ihre Familien manchmal in den Ruin treibt. Aber selbst die düsteren Folgen ihrer nachsichtigen Kleidungsgewohnheiten halten die Sapeurs oft nicht davon ab, Geld auszugeben, das sie nicht wirklich haben. Sie stehen in ständigem Wettbewerb miteinander, und es ist ihnen wichtiger, in ihr Image zu investieren als ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Sich schick zu kleiden, wird zu einer echten Sucht, die nur schwer zu überwinden ist.

Einige Sapeurs bemühen sich aber um ein Gleichgewicht zwischen schickem Aussehen und vernünftigem Umgang mit ihren Ausgaben. Sie bestehen darauf, dass es bei der „La Sape“-Bewegung nicht um Designeranzüge geht, sondern um die Entwicklung eines tadellosen Geschmacks. Sie legen Wert darauf, dass man lernt, sich gut zu kleiden – im Rahmen der eigenen Möglichkeiten.

Ihren heutigen Ursprung hat die Bewegung der Sapeurs in den frühen 1920er Jahren. Sie ist eng an die französische Kolonisation des Kongobeckens gekoppelt. Als Begründer der Bewegung gilt Grenard André Matsoua, der nach einem längeren Aufenthalt in Europa in einem eleganten westlichen Anzug zurückkehrte und einen neuen Kleidungsstil samt entsprechenden Tugenden propagierte, der im Gegensatz zur Garderobe seiner Landsleute stand. Ab Mitte der 1960er Jahre entwickelte sich die modische Eigenart der Bewegung zu einer Art politischem Widerstand gegen die nach Ende der Kolonialzeit eintretenden politischen Dogmen.

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