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Omar Victor Diop
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Fotos, die von Schwarzem Protest, Würde und Freiheit erzählen

Der senegalesische Fotograf Omar Victor Diop setzt die Tradition der afrikanischen Studiotradition fort und erzählt in seinen Bildern auf faszinierende Art und Weise von der Würde und Freiheit der Schwarzen, von Schwarzem Protest oder Identität und Selbstfindung der Menschen in der afrikanischen Diaspora.

Diops Debutserie Fashion 2112, The Future of Beauty, wurde 2011 in Bamako auf der panafrikanischen Austellung der afrikanischen Foto-Biennale gezeigt und erntete so viel Anerkennung, dass er aus der Kommunikationsbranche ausstieg und sich ganz der Fotografie widmete.

Fashion 2112 ist eine visuelle Projektion dessen, was unsere Standards für Schönheit und Eleganz werden könnten bis zu dem Tag, an dem Wegwerfen zum schlechten Ton gehören wird. Plastik, Papier, Metallreste, die edlen und eleganten Materialien des 22. Jahrhunderts!

Diop produziert seine Arbeiten in Serien, von denen wir euch hier drei tolle vorstellen möchten:

Liberty

Der Ton der Freiheit ist nicht der des Wehklagens, sondern der der Kontemplation, der Feierlichkeit und des Feierns.

Der Aba-Frauenaufstand © Omar Victor Diop (Anmerkung: Der sogenannte Aba-Frauenaufstand 1929 in Nigeria richtete sich gegen die Steuerpolitik der britischen Kolonialherrschaft.)

Auf seiner Website verortet Diop seine jüngste Fotoserie im Schwarzen Freiheitskampf. Die Erwähnung und Darstellung von Schwarzem Protest hält Diop für äußerst nötig in diesem Zusammenhang, um eine „Chronologie von Affirmationsbewegungen (Selbstbejahungsbewegungen)“, die für die Würde von Schwarzen auf der ganzen Welt begonnen wurde, fortzuführen.
Die Geschichte des Schwarzen Protestes ist reichhaltig, ob es sich nun um Sklavenaufstände, Märsche für die Emanzipation und gegen die Apartheidbewegungen, für die Unabhängigkeit oder gegen Polizeigewalt handelt. Diop will jedoch auch auf eine Verbindung zwischen den afrikanischen Gesellschaften und der afrikanischen Diaspora herstellen: selten würden Parallelen zwischen Protestbewegungen auf dem Kontinent und außerhalb davon in den Blick genommen.

Die Geschichte des Schwarzen Protestes ist reichhaltig, ob es sich nun um Sklavenaufstände, Märsche für die Emanzipation und gegen die Apartheidbewegungen, für die Unabhängigkeit oder gegen Polizeigewalt handelt. Diop will jedoch auch auf eine Verbindung zwischen den afrikanischen Gesellschaften und der afrikanischen Diaspora herstellen: selten würden Parallelen zwischen Protestbewegungen auf dem Kontinent und außerhalb davon in den Blick genommen.

Thiaroye, 1944 © Omar Victor Diop (Anmerkung: Die französischen Kolonialtruppen verübten 1944 im senegalesischen Thiaroye ein Massaker an den Tirailleurs sénégalais, senegalesischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg in Einheiten des französischen Heeres mitgekämpft hatten. Diese wehrten sich gegen korrupte und rassistische Kolonialbeamte, die ihnen nur die Hälfte der zugesagten Entschädigung zukommen lassen wollten)

Die Fotografien der Serie Liberty sind allegorisch und enthalten symbolische Elemente aus der Sprache der Blumen.

Diaspora

Identität und Selbstfindung – sowohl auf kollektiver als auch auf persönlicher Ebene – sind Themen, die im Vordergrund von Omar Victor Diops Projekt Diaspora stehen. Die fotografische Serie ist eine Reise durch die Zeit, in der weniger thematisierte Erzählungen über die Rolle der AfrikanerInnen außerhalb Afrikas vertieft und belichtet werden.

Pedro Camejo (1790-1821). Besser bekannt als „Der erste Schwarze“, war ein venezolanischer Soldat aus der patriotischen Armee während des venezolanischen Unabhängigkeitskrieges, der den Rank eines Lieutnants erreichte. Er bekam seinen Spitznamen, weil er bei jeder Schlacht in vorderster Reihe kämpfte. Er war auch der einzige Schwarze Offizier in der Armee von Simón Bolívar. © Omar Victor Diop

In dieser Serie fordert Diop die Betrachterin auf, ihre eigenen Vorstellungen von Geschichte zu überdenken. Diop begann seine Recherchen für Diaspora während eines viermonatigen Aufenthalts in Spanien, wo er in die Realität des Fremdseins eintauchte, und sich zunächst mit der europäischen Geschichte des 15. bis 19. Jahrhunderts beschäftigte.
In der barocken Malerei wurde er dabei zum Zeugen eines Erwachens von intensiven und zuvor nie dagewesenen Interaktionen zwischen Afrika und dem Rest der Welt. Anhand von Portraits herausragender AfrikanerInnen in der europäischen Geschichte setzt Diop deren Lebenswege und Vermächtnisse mit seinen eigenen in Verbindung.

Albert Badin (1747 oder 1750-1822) Adolf Ludvig Gustav Fredrik Albert Badin, geboren Couchi, auch bekannt als Badin, war ein schwedischer Hofdiener und Hofschreiber und ehemaliger Versklavter, dann Diener von Königin Luise Ulrike von Preußen und später von Prinzessin Sophie Albertine von Schweden. Obwohl sein Name Couchi war, wurde er Badin genannt, was soviel heißt wie Unruhestifter oder Betrüger. © Omar Victor Diop

Diop verwendet in seinen Fotografien Hinweise aus der Welt des Sports, insbesondere des Fußballs, um auf die Dualität eines Lebens in Ruhm und Ehre bei gleichzeitiger dauerhafter Konfrontation mit der eigenen „Andersartigkeit“ hinzuweisen. Paradoxe, auf die er dabei stößt, haben in seinen Augen die Männer auf den Portraits und heutige Profifußballer in Europa gemeinsam.

August Sabac el Cher (1836-1885) war einer der ersten Afrodeutschen. Er wurde als Kind an Prinz Albert von Preußen „verschenkt“, als dieser in Ägypten zu Besuch war. August wurde als Preuße erzogen und heiratete eine Weiße Frau. Die Nachkommen der Familie Sabac el Cher dienten in drei deutschen Armeen: unter dem Kaiser, unter Hitler und unter Adenauer. © Omar Victor Diop

Re-Mixing Hollywood

Eine weitere tolle Serie von Diop und seinem Kollegen Antoine Tempé ist Re-mixing Hollywood, in der sie weltberühmten Bildern aus Hollywood ein afrikanisches Remake verpassen.

 

Kino ist wahrscheinlich die universellste Form der Kunst, da es alle Barrieren, seien sie geografischer, kultureller oder ethnischer Natur, überwindet. Große Filme der Vergangenheit und der Gegenwart zeigen ikonische Szenen, die die Popkulturen sehr unterschiedlicher Gesellschaften enorm beeinflusst haben. Afrikanische Großstädte waren davon nicht ausgenommen.

Frida © Omar Victor Diop

Viele der Motive sind sofort wiederzuerkennen, nur zeigen sie Modelle aus Dakar und Abidjan, wo die Fotos in Hotels aufgenommen wurden.

Ein Hotel ist eine Schnittstelle, an der Kulturen und Herkünfte aus der ganzen Welt nebeneinander existieren und in einem ständigen Kreislauf von Neuerfindungen und Neuinterpretationen miteinander verschmelzen. Das ist die Essenz dieses Projekts. Die Künstler wollten den Zauber eines guten Films feiern, die Art und Weise, wie er es dem Zuschauer ermöglicht, sich mit einer Handlung, einem Schauspieler, unabhängig von seiner Herkunft und dem Ort, an dem sich die Geschichte abspielt, in Beziehung zu setzen.

Hier geht es zur Website des Künstlers.

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