Max Lobe
2025
Ein Funky-Makossa für die Freiheit | Max Lobe
Roman
In der Einsamkeit seiner Genfer Wohnung verliert sich Benjamin, ein nachtschwärmerischer Balletttänzer, in den Erinnerungen an seine Kindheit und an die Vaterfiguren, die ihn geprägt haben. Er sitzt wieder im Wohnzimmer seines Elternhauses in Duala und lauscht den niemals versiegenden Erzählungen seines Vaters, der die Geschichte Kameruns heraufbeschwört – der von politischen Marionetten erzählt ebenso wie von seinen Helden: von Unabhängigkeitskämpfern, Schriftstellern, Vorfahren, die sich von Beginn an gegen die weiße Sache stellten. Drei Generationen von Männern. Wenn seine Gicht es zulässt, erhebt sich der launische, dickbäuchige Vater aus dem Sessel, um ein paar Funky-Makossa-Schritte zu tanzen. Und wenn die Stimmung kippt, tritt die unbeugsame Estah Minlah hervor, um ihren Sohn vor den homophoben Angriffen ihres Sangôh-Ehemannes zu schützen.>brbrbrbr<
Max Lobe wurde 1986 in Duala geboren, lebt als Romancier, Dichter und Kulturaktivist in Genf und ist Autor von sieben Romanen. Zu den Themen, die sein Werk durchziehen, gehören Migration, Postkolonialität und Queerness. Von ihm auf Deutsch erschienen sind bisher die Romane »Vertraulichkeiten« (akono Verlag, 2022, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse) und »Drei Weise aus dem Bantuland« (Austernbank Verlag, 2019, Beste Independent Bücher Bayerns).>brbrbr<
Aus dem Französischen übersetzt von Katharina Triebner-Cabald.
»Man kann keine Politik machen, ohne zu tanzen. Und sei es auch nur in Gedanken«
Max Lobe
Der Genfer Schriftsteller, der 1986 in Douala geboren wurde, bringt in diesem autobiografisch inspirierten Roman die Komplexität des Erbes in Bewegung. Als Benjamin in Genf vom Tod Papas erfährt, tauchen seine Erinnerungen ihn in ein Wechselbad der Erzählungen. Der Autor spielt mit den verschiedenen Stimmen, Haltungen und Sprachen (Bassa, Pidgin, Deutsch, Französisch, Englisch) seiner Figuren und erforscht, was die Männer einer Familie verbindet und trennt.
Wie kann sich jemand gegen die Kolonialherrschaft auflehnen und seinen Sohn auf diese Weise ablehnen, indem er ihn als Ausländer, Tier oder Teufel bezeichnet? Wenn eine Versöhnung unmöglich ist, wettet Max Lobe, dass die Literatur wie der Tanz die Gabe hat, Gegensätze zu verflechten, um eine Blutlinie zu reparieren.
Le Monde
»Max Lobe lässt die Sprache tanzen, und das ist eine Leseerfahrung für sich. Seit 39 Rue de Berne, das ihn 2013 bekannt machte, besteht die Einladung des Autors an seine Leser:innen immer noch, wenn auch in unterschiedlichem Tempo, darin, die Möbel der grammatikalischen Konventionen zur Seite zu schieben, die Teppiche der vorgefertigten Sätze aufzurollen und den Klang der vielen Sprachen, die in ihm zusammenleben, zu erhöhen: Das Französisch von Genf, wo er lebt, das Französisch von Douala, wo er aufgewachsen ist, das Bassa aus dem Bantu-Land, das Englisch aus Kamerun, die Ausdrücke aus der Familiengalaxie und seine eigene Sprache als Schriftsteller, dieser Groove, der das Ganze orchestriert und die Grenzen verschiebt. Auf der so geschaffenen poetischen Piste stehen die Toten wieder auf, die verschwiegenen Kriege tauchen wieder auf, die Geschichte der Kolonialherren macht Platz für die der Kolonisierten, die abgelehnte Homosexualität erhält ihre Bürgerrechte.«
Le Temps
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isbn
978-3-949554-28-5
seitenzahl
170
format
Hardcover